Diabetes von A bis Z

Diabetes von A bis Z

Ein kleines Glossar zum Thema Diabetes mellitus

Adiposidas
Siehe bei Übergewicht.

Augenhintergrund
Bei Diabetes kommt es zu deutlichen Veränderungen des Augenhintergrundes.

Autoimmunerkrankung
Bei einer Autoimmunerkrankung entwickelt der Organismus eine Abwehr gegen körpereigene Substanzen. Beim Typ-1-Diabetes werden durch solche Abwehrreaktionen Zellen der Langerhansschen Inseln in der Bauchspeicheldrüse zerstört.

Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
Zungenförmiges Organ, das links unterhalb des Magens im mittleren Oberbauch lokalisiert ist. Dort wird Insulin gebildet und ins Blut abgegeben.

BE (Broteinheit)
Die Berechnung von Broteinheiten ist für insulinpflichtige Diabetiker besonders wichtig: 1BE entspricht 12 Gramm verwertbarer Kohlenhydrate.

Blutkreislauf
Versorgungssystem des Organismus. Über das Blut werden die Körperzellen mit Nährstoffen versorgt. Im Blut werden zum Beispiel Sauerstoff, Glukose und Blutfette transportiert.

Blutzuckerspiegel (Blutglukosespiegel)
Konzentration von Glukose im Blut. Der Blutzuckerspiegel beträgt nüchtern normalerweise 60 bis 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl).

CT (konventionelle Insulintherapie)
Bei dieser Therapieform wird in der Regel 1- bis 2-mal am Tag ein Mischinsulin gespritzt. Der Vorteil dieser Therapie besteht in dem geringen Aufwand. Der Nachteil liegt in der Tatsache, dass sich die Ernährung nach dem bestehenden Insulinspiegel richten muss.

Diabetischer Fuß
Durch Schäden an den Nervenbahnen werden kleine Verletzungen an den Füßen kaum noch wahrgenommen. Da die Zuckerkrankheit mit erhöhtem Blutdruck einhergeht, können die Beine nicht mehr ausreichend durchblutet werden; dies verzögert den Heilungsprozess. Es können sich Geschwüre entwickeln, die sehr schlecht heilen. Geeignetes Schuhwerk, regelmäßige Fußpflege und -kontrolle sind zur Vorbeugung unerlässlich.

Diabetisches Koma
Ein diabetisches Koma tritt dann auf, wenn die Glukosekonzentration im Blut auf sehr hohe Werte ansteigt. Der Körper versucht, den überschüssigen Blutzucker mit dem Urin auszuschwemmen - dabei gehen viele lebenswichtige Mineralstoffe (Elektrolyte) und große Mengen Wasser verloren. Dieser Elektrolyt- und Wassermangel führt im Organismus zu lebensbedrohlichen Stoffwechselstörungen bis zu Bewusstseinstrübung und Bewusstlosigkeit. Der Atem der Betroffenen riecht nach Obst.

Diabetische Nephropathie
Schädigung der Nieren. Durch Gefäßveränderungen kommt es zur Verschlechterung der Nierenfunktion.

Diabetische Neuropathie
Schädigung der Nerven. Gefühlsstörungen, Fehlempfindungen, brennende Schmerzen, aber auch ein vermindertes Schmerz- und Temperaturempfinden weisen auf eine Schädigung der sensiblen Nerven hin.

Diabetische Retinopathie
Schädigung des Augenhintergrundes. Bei fortschreitender Retinopathie kann es zu Blutungen aus den veränderten Gefäßen am Augenhintergrund kommen, die schlimmstenfalls zur Erblindung führen können.

Erbanlage (Gene)
In den Zellen festgelegter Bauplan des Organismus. Die Erbanlage bestimmt zum Beispiel äußere Merkmale wie Haarfarbe und Körperbau, aber auch die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten.

Gestationsdiabetes
Gestationsdiabetes heißt Schwangerschaftsdiabetes. Diese Diabetesform besteht nicht schon vor der Schwangerschaft, sondern wird erstmals in der Schwangerschaft festgestellt. Durch die Schwangerschaft wird der Körper der Mutter weniger empfindlich dafür, auf körpereigenes Insulin zu reagieren. Das Problem des Gestationsdiabetes entsteht dann, wenn die Blutzuckerwerte der Mutter nicht durch eine Mehrausschüttung an Insulin im Normbereich gehalten werden.

Glukagon
Blutzuckersteigerndes Hormon, das unter anderem aus Glykogen und Fettreserven Glukose mobilisiert. Gegenspieler des Insulins.

Glukose
Traubenzucker; Baustein der Kohlenhydrate (z.B. enthalten in Brot, Nudeln, Reis).

Glykogen
Glukose in gespeicherter Form in Leber und Muskeln.

HbA1c-Wert
Der HbA1c-Wert gibt die durchschnittliche Blutzuckerkonzentration der letzten 8 bis 10 Wochen an. Er wird daher auch häufig als Langzeitblutzuckerwert bezeichnet. Bei Gesunden beträgt der HbA1c-Wert in der Regel 5,5 Prozent.

Hormone
Körpereigene Substanzen, die Stoffwechselvorgänge steuern (Botenstoffe). Diese Botenstoffe des Körpers wirken in sehr geringen Konzentrationen. Auf die von Hormonen übermittelten Signale reagieren nur Organe, deren Zellen „Aufnahmestationen“ (Rezeptoren) für Hormone tragen.

IGT (intensivierte konventionelle Insulintherapie)
Bei dieser Therapie wird mehrmals täglich der Blutzuckerspiegel gemessen und nach Bedarf Insulin gespritzt. Insulinpräparate mit unterschiedlicher Wirksamkeit regulieren den Blutzuckerspiegel.

Immunsystem
Gesamtheit der Abwehrkräfte des Organismus.

Insulin
Ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Es reguliert den Glukosestoffwechsel in Leber-, Muskel- und Fettzellen und kontrolliert den Blutzuckerspiegel. Insulin kann nicht als Tablette geschluckt werden, da es aus Eiweißbausteinen besteht, die im Magen verdaut und damit unwirksam werden würden.

Insulinmangel, absoluter
Die Bauchspeicheldrüse ist nicht mehr in der Lage, genügend Insulin zu bilden und abzugeben, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Zustand beim Typ-1-Diabetes.

Insulinmangel, relativer
Obwohl Insulin produziert wird, ist die Wirkung nicht ausreichend, um den Blutzuckerspiegel auf den Normalbereich zu senken. Ursachen: Die Insulinrezeptoren der Leber-, Muskel- und Fettzellen sind defekt, oder die Wirkung des Insulins ist abgeschwächt. Zustand beim Typ-2-Diabetes.

Insulinresistenz
Der Körper reagiert nur unzureichend auf eigenes Insulin, dadurch ist ein Mehrbedarf notwendig.

Insulinrezeptoren
Bindungsstellen für Insulin an den Zellen. Das sind Glykoproteine, die sich an der Membran der Leber-, Muskel- und Fettzellen befinden. Erst wenn sich Insulin an die Rezeptoren bindet, nehmen die Zellen vermehrt Glukose auf.

Langerhanssche Inseln
Inselartige Zellregionen in der Bauchspeicheldrüse, in denen das Insulin und das Glukagon gebildet werden.

oGTT (oraler Glukosetoleranztest)
Der Glukosetoleranztest oder oraler Glukosetoleranztest (oGTT) wird auch Zuckerbelastungstest genannt. Mit ihm sollen die Funktionsfähigkeit und die Reaktion der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse überprüft werden.

Orale Antidiabetika
Blutzuckersenkende Arzneimittel, die in Tablettenform eingenommen werden. Nur für Typ-2-Diabetiker geeignet, die noch über eine eigene Insulinproduktion verfügen.

Pen (englisch: Stift)
Stiftförmige Injektionshilfe für Insulin.

Stoffwechsel
Die gesamten Vorgänge des Abbaus und der Umwandlung von Substraten zur Energiegewinnung, zur Aufrechterhaltung des Organismus sowie zum Aufbau neuer Zellen.

Trypsin
Verdauungsenzym, das als inaktive Vorstufe in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es spielt bei der Verdauung von Eiweißen eine entscheidende Rolle, da es Eiweiße vom Ende der Proteinkette in kleinere Einheiten (Oligopeptide) spaltet.

Typ-1-Diabetes
(Früher auch jugendlicher Diabetes genannt.) Die Bauchspeicheldrüse des Typ-1-Diabetikers produziert kein oder sehr wenig Insulin. Die Erkrankung beginnt meist im Kindes-, Jugend- oder frühen Erwachsenenalter. Die Betroffenen müssen lebenslang Insulin spritzen.

Typ-2-Diabetes
(Früher auch Altersdiabetes genannt.) Die Bauchspeicheldrüse des Typ-2-Diabetikers produziert nicht mehr ausreichend Insulin. Der Körper reagiert nur noch ungenügend auf die verminderte körpereigene Insulinausschüttung. Die Leistung der Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse (Betazellen) nimmt mit dem Fortschreiten der Erkrankung ab. Die Erkrankung beginnt meist im mittleren bis späten Erwachsenenalter und ist oft mit anderen Erkrankungen wie Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen verbunden. Die Betroffenen nehmen orale Antidiabetika ein und/oderspritzen Insulin.

Übergewicht (Adipositas)

Beurteilt wird das Gewicht häufig mit dem Body Mass Index (BMI). BMI = Körpergewicht (KG) in Kilogramm (kg) durch das Quadrat der Körperlänge in Meter [KG (kg)/m2]. Ein BMI von über 25 gilt als Übergewicht.

Überzuckerung (Hyperglykämie)

Steigt der Blutzuckerspiegel stark an, spricht man von einer Überzuckerung. Dies ist bei Diabetikern im Allgemeinen bei Blutzuckerwerten über 200 bis 250 mg/dl der Fall. Die Symptome: starker Durst, Sodbrennen, beschleunigter Puls, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Benommenheit etc..

Unterzuckerung (Hypoglykämie)
Absinken des Blutzuckerspiegels auf unter 50 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) Glukose. Ein sehr niedriger Blutzuckerspiegel führt zu hypoglykanischen Zuständen, mit Symptomen wie hypoglykanischem Schock mit Pupillenerweiterung, Inkontinenz und Muskelkrämpfen.

Zuckerstoffwechsel
Beim Andocken von Insulin an einer Muskelzelle werden spezielle  Transporteiweiße bereitgestellt, über die Zuckermoleküle in die Zelle eingeschleust werden. Bei der Insulinresistenz ist diese Bereitstellung gestört und es wird zu wenig Zucker zur Energieversorgung in die Zelle aufgenommen. Das wichtigste  Zielgewebe für Insulin sind die Muskulatur, die Leber und das Fettgewebe. In der Leber bewirkt Insulin normalerweise, dass die Zuckerproduktion vermindert wird und die Leberzellen den Zucker aus dem Blut in Stärke umwandeln und einlagern. Ist zuwenig oder kein Insulin vorhanden kommt es zum Diabetes mellitus.