Die Musik spielt im Gehirn
Die Musik spielt im Gehirn
Musizieren verändert das Gehirn: Durch das Spiel auf der Geige etwa entstehen neue Nervenverbindungen, die nach und nach ein feines Netzwerk im Gehirn bilden. Die Regionen für Gehör und Fingerfertigkeit wachsen. Im Rahmen des 80. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Berlin stellen Experten aktuelle Untersuchungen zu diesen „plastischen Anpassungsvorgängen“ des Gehirns vor.
Ein Musiker beginnt schon als Kind, sein Gehör zu formen: Durchschnittlich zehn Jahre mit 10.000 Übungsstunden liegen heute hinter einem 18‑jährigen Bewerber einer Musikhochschule. „Musikwahrnehmung und aktives Musizieren auf hohem Niveau gehören zu den anspruchsvollsten menschlichen Tätigkeiten“, erläutert Professor Dr. med. Eckart Altenmüller von der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. „Das Nervensystem geht hier an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit“, sagt der Neurologe, der am Institut für Musikphysiologie und Musikermedizin forscht. Denn Musiker müssen sehr komplexe Bewegungsabläufe ausüben, die das Gehör in Echtzeit einer strengen Kontrolle unterzieht. Dabei wächst die Präzision des Gehörs ständig und mit ihr die Hörregionen im Gehirn.