Grippe: Eine ernstzunehmende Erkrankung

Grippe: Eine ernstzunehmende Erkrankung

Herbst und Winter sind Erkältungszeit. Schnupfen und Husten sind die typischen Symptome. Doch wenn Gliederschmerzen, Schüttelfrost und hohes Fieber dazu kommen, haben Sie mehr als eine einfache Erkältung. Ein grippaler Infekt oder eine Grippe haben Sie erwischt.

 

Grippe
© Klosterfrau
Der Mediziner unterscheidet zwischen diesen beiden Krankheitsbildern
genau: Beim „grippalen Infekt“ handelt es sich um einen Sammelbegriff, der eine ganze Reihe von Erkältungskrankheiten umfasst, die von Viren und Bakterien hervor gerufen werden. Eine Grippe ist jedoch immer eine Erkrankung,die durch einen der drei Grippevirustypen A, B oder C hervorgerufen wird.Die Virusgrippe – von den Medizinern Influenza genannt – tritt meistens in Form einer Epedemie auf, die oft ganze Erdteile umfasst. An der „spanischen Grippe“ starben in den Jahren 1918 bis 1922 in ganz Europa 22 Millionen Menschen. Heute ist eine Influenze zwar nicht mehr lebensbedrohlich, bleibt aber eine Erkrankung, die den Körper stark belastet und sollte daher immer ernst genommen werden.

Influenza-Viren


Da das Influenza-Virus sehr schwierig nachzuweisen ist, sprechen die meisten Ärzte erst dann von einer Grippe, wenn sehr viele Menschen gleichzeitig unter ähnlichen Erkältungsbeschwerden leiden. Es handelt sich dann um den „Fluch“ der naßkalten Jahreszeit - die Grippe-Epidemie.

So wird die Grippe oder der grippale Infekt übertragen


Es gibt zahlreiche verschiedene Krankheitserreger, die zum Ausbruch einer Grippe oder eines grippalen Infekts führen können. Allein verantwortlich für die Grippe sind die sogenannten Influenzaviren, mit den Stämmen A, B und C. Für die übrigen Erkältungskrankheiten werden andere Viren und Bakterien verantwortlich gemacht, die durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion „weitergereicht“ werden. Ein Anniesen oder Anhusten in der Familie, das Anfassen einer Haltestange im Bus, der Gebrauch eines Glases im Restaurant - all das sind typische Ubertragungswege. Die Viren können überall lauern und warten nur darauf, sich bei Ihnen in der Nasenhöhle oder im Rachenraum
einzunisten, um von dort aus die typischen Beschwerden auszulösen. Eine deutliche Häufung solcher Infektionen ist in den Herbst- und Wintermonaten zu beobachten, doch spielen neben Zugluft und Unterkühlung auch andere Faktoren, wie zum Beispiel die persönlichen Abwehrkräfte eine bedeutende Rolle.

Diese Anzeichen sind typisch


Plötzlich und ohne Vorboten fällt die Infektion über Sie her. Meist treten gegen Abend Unwohlsein, Frösteln, Niesen und ein Gefühl des „Wundseins“ im Hals auf. Das Schlucken fällt Ihnen von Stunde zu Stunde immer schwerer und über Nacht kommen dann Fieber, Schüttelfrost und schließlich auch ein trockener Reizhusten hinzu, der Sie nicht zur Ruhe kommen lässt. Rücken-, Kreuz- und Gliederschmerzen sowie Schmerzen hinter dem Brustbein sind

Symptome

Frösteln und allgemeines Unwohlsein, das sich meist gegen Abend bemerkbar macht

Schluckbeschwerden und häufiges Niesen

Kopf und Gliederschmerzen

Schnell ansteigende Körpertemperatur auf Werte zwischen 38 und 40 °C
ebenfalls typische Beschwerden einer Grippe. Kopfschmerzen treten auf, die besonders stark in den Augäpfeln empfunden und durch jede Augenbewegung verstärkt werden. Die Körpertemperatur klettert innerhalb von 24 Stunden auf Werte zwischen 38 bis 40 Grad Celsius, verharrt etwa ein bis zwei Tage auf dieser Stufe und fällt dann innerhalb von zwei bis vier Tagen wieder auf Normalniveau zurück. Innerhalb von sieben Tagen ist bei unkompliziertem Verlauf mit einer Heilung zu rechnen.Viele Patienten klagen jedoch auch nach einer überstandenen Infektion noch über anhaltendes Mattigkeitsgefühl, reduzierte Leistungsfähigkeit und Neigung zum Schwitzen.

Komplikationen im Krankheitsverlauf


Nicht immer bleiben die Viren stationär auf den Mund- und Nasen- sowie Rachenraum beschränkt. Vielfach breiten sie sich über die Luftröhre, den Kehlkopf und den gesamten Bronchialbaum aus. Vor allem bei Kindern kann ein Übergreifen der Viren auf die Luftröhrenschleimhaut zu teils erheblichen Atmungsstörungen führen.

Die Hauptgefahr besteht jedoch vor allem darin, dass der Körper durch das Grippevirus so stark geschwächt wird, dass anderen Krankheitserregern – meist Bakterien – zu wenig Abwehrkräfte entgegengebracht werden.
Dies führt dann zu einer bakteriellen Superinfektion. Sehr gefürchtet ist vor allem die Grippe-Pneumonie, die in der Regel einige Tage nach Beginn der Grippe-Infektion auftreten kann. Hohes Fieber, quälender Husten und eitriger, mitunter sogar blutiger Auswurf sollten die Alarmglocken klingeln lassen: Ohne langes Zögern müssen Sie in einer solchen Situation sofort den Arzt informieren.

Schützen Sie sich rechtzeitig


Die beste Therapie einer jeden Erkrankung ist natürlich, sich rechtzeitig vor

So können sie sich schützen

Achten sie bei nasskalter Witterung auf Feuchtigkeit abweisende, atmungsaktiveKleidung

Sorgen Sie für ausreichende Bettruhe, wenn Sie erste Anzeichen von Mattigkeit und Unwohlsein verspüren

Bereichern Sie in den Herbst- und Wintermonaten Ihren Speiseplan durch Obst- und Salatgerichte, um für eine ausreichende Vitaminzufuhr zu sorgen

Benutzen Sie in den Monaten, wenn alles um sie herum schnupft und schneuzt, möglichst Handschuhe in Bussen, Tram- und U-Bahnen, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren

Schützen Sie andere durch Ihr vorbildliches Verhalten, wenn Sie sich bereits erkältet haben. Niesen Sie daher niemals in die rechte Hand, sondern stets in ein Taschentuch
ihr zu schützen. Als eine vielversprechende Prophylaxe gilt  die Grippeschutzimpfung. Leider kann diese Impfung jedoch keinen hundertprozentigen Erkrankungsschutz garantieren. Ursache dafür ist, dass sich die Influenzaviren sehr oft verwandeln und man somit nicht vorhersehen kann, ob der Impfstoff, der in diesem Jahr verwendet wird, auch tatsächlich gegen die Influenzaviren wirkt, die sich im nächsten Jahr epidemisch verbreiten können.Trotzdem hat die Impfung ihren Wert, weil sie alten, kranken und geschwächten Menschen zumindest einen Teilschutz gewährt. Die wahrscheinlich beste Möglichkeit, sich selbst vor Grippe und-grippalen Infekten zu bewahren besteht darin, bestimmte Verhaltensregeln im täglichen Leben zu beherzigen.
Dazu gehört, dass Sie in besonderem Maß Ihrer Ernährung, vor allem während der nasskalten Jahrezeit, Aufmerksamkeit widmen und auf eine ausreichende Vitaminzufuhr durch frisches Obst und Salate achten.

Behandlung


Da es bis zum heutigen Tag, außer der Schutzimpfung, noch kein Mittel gibt, das gegen Viren wirkt, bleibt und nichts anderes übrig, als primär die lokalen Beschwerden zu behandeln und zu warten, bis der Körper wieder ausreichend Abwehrkräfte aufgebaut hat, um die Infektion zu überwinden.Grundsätzlich gehören Sie bei den ersten Krankheitszeichen ins Bett. Kalte Wadenwickel oder Eisauflagen in den Leisten führen bei hohem Fieber zur deutlichen Senkung der Temperatur. Auch für die Halsschmerzen, die verstopfte Nase, das Augenjucken und -brennen sowie die Kopfschmerzen gibt es altbewährte
Hausmittel, die Ihnen schnell helfen. So führt zum Beispiel ein heißer Aufguss von Kamillenblüten, den Sie in einen Topf schütten und dann mit einem Handtuch über dem Kopf tief inhalieren, zu einer schnellen Linderung dieser Beschwerden.Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, gibt es darüber hinaus zahlreiche Medikamente, die Sie ohne Rezept in der Apotheke erwerben können. Einige dieser Arzneien bieten auch Vitaminzusätze, die Ihr Körper vermehrt benötigt.Trinken sie ausreichend – am besten stille Mineralwasser – da Ihr Körper durch das Schwitzen sehr viel Flüssigkeit und lebenswichtige Körpersalze verliert. Suchen Sie bei schlimmeren Beschwerden sofort einen Arzt auf.