Brustkrebs: Erfolgreiche Früherkennung mit MRT
Brustkrebs: Erfolgreiche Früherkennung mit MRT
Kein anderer bösartiger Tumor ist in den Industrieländern bei Frauen so weit verbreitet wie Brustkrebs. Allein in Deutschland erkranken nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (Berlin) jährlich 55.000 Frauen neu daran. Für knapp ein Drittel der Patientinnen endet die Krankheit tödlich. Dabei hat Brustkrebs – wird er rechtzeitig entdeckt – gute Heilungschancen.
Neben der regelmäßigen Untersuchung beim Gynäkologen, dem Selbst-Abtasten der Brüste sowie der klassischen Röntgen-Mammographie gewinnt für die Früherkennung die Magnetresonanz-Tomographie (MRT) immer mehr an Bedeutung. Bei dem strahlenfreien Verfahren werden mit einem Magnetfeld Bilder vom Brustgewebe erstellt, auf denen durch spezielle Kontrastmittel (z. B. von Schering) bereits kleinste Tumore sicher erkennbar sind. Damit ist die MRT mit einer Erfolgsquote von 92 Prozent das derzeit treffsicherste Verfahren beim Aufspüren von Brustkrebs.Diesen Stellenwert bei der Früherkennung unterstreicht eine aktuelle internationale Studie mit knapp 1.000 Brustkrebs-Patientinnen. Bei ihnen war die zweite Brust laut den Ergebnissen der Röntgen-Mammographie nicht von Krebs befallen. Bei der Kontroll-Untersuchung mit der Magnetresonanz-Tomographie fanden die Ärzte dann aber doch bei 30 Frauen einen weiteren Tumor. „Jetzt wissen wir, dass die MRT für die Entdeckung weiterer Tumore in der vermeintlich gesunden Brust wichtig ist“, erklärt Prof. Christiane Kuhl von der Radiologischen Uni-Klinik Bonn, die an der Studie beteiligt war. Der vergleichsweise hohe Preis der Untersuchung stellt laut Prof. Kuhl zwar ein Problem dar. Doch zumindest für Risikogruppen, etwa bei Frauen mit Brustkrebsfällen in der Familie, empfiehlt die Medizinerin das Verfahren als Methode der Wahl zur Früherkennung: „Es wäre fahrlässig, darauf zu verzichten.“