Rundum versorgt in der Schwangerschaft

Rundum versorgt in der Schwangerschaft

Vorsorge wird gerade in der Schwangerschaft großgeschrieben. Sie sollte auch den Schutz vor vermeidbaren Infektionskrankheiten betreffen. Vieles wird in den Mutterschaftsrichtlinien vorgegeben, so die Untersuchung auf Hepatitis B in der 32. Schwangerschaftswoche oder die Röteln-Antikörper zu Beginn der Schwangerschaft. Die Tests werden im Mutterpass dokumentiert. Doch nicht alle medizinisch sinnvollen Maßnahmen sind Teil der Mutterschaftsrichtlinien.

Keuchhusten-Impfung nicht vergessen

Auch Großeltern, Geschwister, Tagesmütter und natürlich die Väter können zum Schutz des Kindes beitragen, und zwar indem sie sich gegen Keuchhusten impfen lassen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt schon seit mehreren Jahren allen, die in den ersten Wochen und Monaten engen Kontakt mit dem Baby haben, sich spätestens vier Wochen vor der Geburt des Kindes gegen Keuchhusten impfen zu lassen. Denn Säuglinge sind durch Keuchhusten besonders gefährdet und erkranken oft schwer und komplikationsreich. Die Mütter sollten sich am besten VOR der Schwangerschaft impfen lassen – gegen Keuchhusten, und wenn nötig außerdem gegen Windpocken und Masern, Mumps und Röteln.

CMV-Test gibt Sicherheit

Experten wie der Gynäkologe Professor Klaus Friese aus München raten Schwangeren und Frauen, die eine Schwangerschaft planen, einen Bluttest auf CMV zu machen. Dieser Test gibt Auskunft darüber, ob eine Frau bereits Kontakt mit Cytomegalie-Viren (CMV) hatte. Etwa die Hälfte der Schwangeren ist seronegativ, hat also noch keine Erstinfektion durchgemacht. Infektionen mit CMV gehören zu den häufigsten Virusinfektionen in der Schwangerschaft und können beispielsweise zu Wachstumsverzögerung, Gehirnentzündung, Schwerhörigkeit und Augenschäden beim Kind führen, wenn eine werdende Mutter erstmals daran erkrankt.

Ist der Test negativ, so sollte er alle acht Wochen wiederholt werden. Dadurch kann festgestellt werden, ob sich die Schwangere in der Zwischenzeit infiziert hat. Im Falle einer Infektion besteht die Möglichkeit, das Risiko der Übertragung auf das Kind zu senken, die mit sogenannten CMV-Immunglobulinen versorgt wird. Die meisten Kassen tragen inzwischen die Kosten der Behandlung.

Was ist mit Toxoplasmose?

Auch dieser Test ist nicht Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien, kann aber durchaus sinnvoll sein. Die Parasiten werden durch den Kot von Katzen übertragen oder durch den Verzehr von rohem Fleisch, vor allem von Schwein und Schaf, aber auch Geflügel, Wild und Rindfleisch. Schwangere, die seronegativ sind, können sich schützen, indem sie nur gut durchgegartes Fleisch essen, Obst und Gemüse gründlich waschen und sich außerdem immer die Hände waschen, wenn sie im Garten gearbeitet, Fleisch zubereitet oder die Katzentoilette gereinigt haben (am besten Gummihandschuhe anziehen oder diese Arbeit jemand anderem übertragen!).

Rundum versorgt sind die neuen Erdenbürger also dann, wenn bereits in der Schwangerschaft vorgesorgt wird und auch Familie und Freunde wissen, wie sie sich und andere schützen können.